"Minis" sagen JA! zu einem neuen Jugendheim

von Luisa Bergmann

In den letzten Monaten findet eine kontroverse Debatte über die Zukunft des Philipp Neri Hauses statt. Viele Vereine und Gruppen haben bereits öffentlich Stellung zur genannten Thematik bezogen. Auch wir als Gruppenleiterrunde der Ministranten St. Josef Hollage sind ein Hauptnutzer des Philipp Neri Hauses. Wir möchten an dieser Stelle die Gelegenheit zu einer Stellungnahme ergreifen.

Wir nutzen die Räumlichkeiten des Philipp Neri Hauses vor allem unter der Woche für zwölf Gruppenstunden, bei denen wir mit Kindern und Jugendlichen der Gemeinde verschiedenste Spiele spielen und gemeinsam Zeit verbringen. Dazu kommen über das Jahr verteilt weitere Veranstaltungen, bei denen Platz für über 60 Teilnehmer benötigt wird. Das bedeutet, dass wir dauerhaft erhebliche Kapazitäten des Philipp Neri Hauses nutzen.

Bei dieser Nutzung fällt ein negativer Aspekt besonders ins Auge: Das Philipp Neri Haus ist aufgrund seiner räumlichen Struktur und seinem Außenbereich nur eingeschränkt für die Jugendarbeit geeignet. Die Lage an der stark befahrenen Hollager Straße, das zur Straße hin abschüssige Gelände und das Vorhandensein von Parkplätzen vor und hinter dem Gebäude stellen keine optimalen Bedingungen für eine Programmgestaltung der Gruppenstunden dar. Hierdurch lassen sich viele auf Gelände-, Ball- und Bewegungsspielen basierende Spielkonzepte nicht realisieren, da es keinerlei geeignete Grünfläche am Philipp-Neri-Haus gibt. Als Gruppenleiter ist man in ständiger Sorge, Kinder könnten im Spiel vertieft auf die Hollager Straße laufen. Auch die Nutzung der Innenräume für Programme und Spiele bei denen Platz und Bewegungsfreiheit benötigt wird, ist nur bedingt möglich. Nur einer der für die Jugendarbeit vorgesehen Räume bietet diesen benötigten Platz. Da sich mehrere Gruppenstunden zeitlich überschneiden, muss besonders im Winter in kleinere Räume ausgewichen werden.

Des Weiteren ist das Philipp Neri Haus nur bedingt barrierefrei. Ein ebenerdiger Zugang ist zwar vorhanden, allerdings ist in Kombination die Verwendung des Aufzuges nötig, um in höhere Etagen zu gelangen. Bei diesem Aufzug handelt es sich um einen Bedarfsaufzug. Da wir keinen Schlüssel für diesen Aufzug haben, muss jede Benutzung beim Hausmeister angemeldet werden. Dadurch ist eine spontane Barrierefreiheit nicht garantiert. Zudem befinden sich einige unserer Räume im Kellergeschoss, welche nur durch eine kleine Treppe erreicht werden können. Auch in die im 2. Obergeschoss befindliche „Oase“ kommt man nur über eine dreiläufige Treppe. Diese Räume sind also grundsätzlich nicht mit Hilfe des Fahrstuhls zu erreichen. Bei uns sollen aber alle Kinder- und Jugendlichen willkommen sein, ob mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung.

Ein neues Jugendhaus würde uns als Hauptnutzer viele neue Möglichkeiten bieten. Ein auf die Vereine und Verbände angepasstes Raumkonzept, verbunden mit einer Grünfläche im Außenbereich, würde uns bei der Umsetzung unserer Gruppenstunden und Veranstaltungen viele neue Spielräume bieten. Da wir eine Garage am Pfarrhaus als Lagerraum nutzen, könnten wir durch ein neues Jugendheim im Pfarrgarten einen zentralen Lagerort schaffen.

Wir als Gruppenleiter können die Debatte der Initiative "Altes Rathaus Hollage" nicht nachvollziehen.
Für uns gab es zwar immer das Philipp Neri Haus, was uns durch die Jahre begleitet hat und eine wichtige Rolle für uns und unsere Arbeit in der Gemeinde spielt, jedoch haben wir überhaupt keinen Bezug mehr zu einem alten Hollager Rathaus.

Auch in Zukunft würden wir gerne verantwortungsbewusst und in einer auf unsere Bedürfnisse abgestimmten Umgebung aktiv Jugendarbeit in Hollage gestalten.

 

Hiermit sprechen wir uns klar für den Bau

eines neuen Jugend - und Gemeindehauses aus!

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